Content Recycling – Schöpfen Sie das Maximum aus Ihrem Content heraus

Content Repurposing
Geschrieben von
Johannes Wiese
Beitrag vom
Lesezeit
10 Minuten

Wer kennt das Sprichwort nicht? „Essen kosten Geld und sollte nicht verschwendet werden“ genauso verhält es sich auch mit Ihrem Content. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist es wichtiger denn je, die Inhalte, in die Sie viel Zeit und Mühe investiert haben, nachhaltig und effektiv zu nutzen. Content Recycling bietet Ihnen genau diese Möglichkeit: Sie maximieren den Nutzen Ihrer Inhalte und erreichen gleichzeitig neue Zielgruppen. Wie das funktioniert und warum es für Ihre Content-Strategie ein Must-have ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

  1. Was ist Content Recycling?
  2. Vorteile einer Content-Recycling-Strategie
  3. Welche Inhalte lassen sich gut recyceln?
  4. Ansätze, um Content wiederzuverwenden
  5. Content Recycling Tools
  6. So Funktioniert Content Recycling
  7. Checkliste zum Content Recycling

Was bedeutet Content Recycling?

Wer das Rad ständig neu erfinden will, vergeudet Ressourcen. Dieses Prinzip gilt besonders für das Content-Marketing. Inhalte, in die Sie viel Zeit und Mühe investiert haben, verdienen eine längere Lebensdauer und breitere Verbreitung. Genau hier kommt Content Recycling ins Spiel.

Unter Content Recycling oder zu Synonym auch Content Repurposing genannt, versteht man den Prozess, bestehende Inhalte zu transformieren oder zu adaptieren, um sie in verschiedenen Formaten oder auf unterschiedlichen Kanälen erneut zu verwenden. Beim Recycling geht nicht darum die Inhalte eins zu eins zu kopieren. Die Kunst besteht darin, Inhalte sinnvoll je nach neuem Format (z.B. Video oder Blog) anzupassen, zu aktualisieren und auf die Zielgruppe auszurichten.

Wann ist Content Recycling sinnvoll?

Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, hochwertigen Content zu recyceln – vorausgesetzt, der Mehrwert ist klar erkennbar. Wenn bereits bei der Erstellung von Inhalten die Vision des Content Recyclings in die Strategie einfließt, lässt sich der Content später deutlich einfacher transformieren. Besonders gut eignet sich das Wiederverwenden von Content in folgenden Fällen:

1. Evergreen Content: Zeitlose Inhalte, die langfristig relevant bleiben (Ziel: Sichtbarkeit bleiben)

2. Vertriebsorientierten Content: Inhalte, die Produkte oder Dienstleistungen direkt unterstützen und ihre Vermarktung vorantreiben. (Leadgenerierung)

Was sind Vorteile einer Content-Recycling-Strategie?

  • Höherer ROI: Sie maximieren den Nutzen Ihrer ursprünglichen Inhalte und steigern den Return on Investment.
  • Erhöhung der Reichweite: Verschiedene Formate ermöglichen Ihnen, neue Zielgruppen zu erschließen.
  • Weniger Aufwand, mehr Output: Mit minimalen Anpassungen können Sie Ihre Inhalte auf mehreren Plattformen verbreiten.
  • Branding: Konsistente Inhalte in neuen Formaten fördern Ihre Markenidentität.
  • Suchmaschinenoptimierung: Durch die Wiederverwendung stärken Sie Ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen, z. B. durch zusätzliche interne Verlinkungen.
  • Zeitersparnis: Zeitlose Inhalte („Evergreen Content“) benötigen lediglich gelegentliche Aktualisierungen, um langfristig relevant zu bleiben.

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Welche Inhalte lassen sich gut recyceln?

Podcasts: Podcasts bieten eine informelle, authentische Möglichkeit, Inhalte zu vermitteln. Die Gespräche und Diskussionen enthalten oft wertvolle Zitate, die Sie für Social-Media-Posts verwenden können – entweder als Text-Bild-Kombination oder mit begleitenden Audio-Schnipseln. Darüber hinaus eignen sich Podcasts hervorragend für die Erstellung von Thought-Leadership-Inhalten: Wandeln Sie interessante Passagen in Blogartikel, LinkedIn-Posts oder kurze Videos um, die Ihre Expertise untermauern.

Videos: Videos zählen zu den aufwendigeren Content-Formaten, doch ihr Potenzial ist enorm. Mithilfe der Abschrift eines Videos können Sie einen Blogartikel oder Ratgeber verfassen, der für relevante Keywords optimiert wird so nachhaltig Traffic generiert. Zusätzlich lassen sich Videos in Reels für Social Media aufteilen oder als Podcast-Episoden weiterverwenden, indem Sie die Audiodatei extrahieren und bearbeiten.

Whitepaper: Whitepaper sind oft die Grundlage für umfangreiche Inhalte und können leicht in kleinere Content-Stücke aufgeteilt werden. Sie eignen sich hervorragend als Lead-Magnet, indem sie hinter einer Paywall oder Registrierung zugänglich gemacht werden. Zusätzlich können Sie aus einem Whitepaper Blogartikel, Infografiken oder Social-Media-Posts erstellen, um die Inhalte auf verschiedene Plattformen zu verteilen.

Infografiken: Grafische Assets oder Statistiken sind ideal, um Daten und komplexe Inhalte visuell aufzubereiten. Sie können bestehende Inhalte wie Blogartikel oder Whitepaper zusammenfassen und so für Ihre Zielgruppe verständlich machen. Ein weiterer Vorteil: Infografiken sind ein SEO-Booster, da sie häufig als Backlink-Quellen dienen.

Blogbeiträge oder Ratgeber: Der Klassiker unter den Content-Formaten. Umfangreiche Ratgeber ebenso wie aktuelle Blogartikel können leicht in andere Formate überführt werden. Ob Linkedin-Posts, Gastbeiträge (je nach Größe des Contents) oder visuelle Grafiken – sie eignen sich hervorragend, um den hochwertigen Content auf weitere Distributionskanäle auszuweiten.

Social-Media-Posts: Auch Social-Media-Inhalte lassen sich einfach in Newsletter-Texte oder Reels umwandeln. Kombinieren Sie Bild- und Textinhalte, um Kurzvideos oder Karussell-Posts für Instagram und LinkedIn zu erstellen.

Ansätze, um Content wiederzuverwenden

Content Recycling lässt sich in mehrere Ansätze unterteilen, die Ihnen ermöglichen, bestehende Inhalte effektiv zu nutzen und neu aufzubereiten. Dabei können Inhalte sowohl in verschiedene Stufen kategorisiert als auch unterschiedliche Techniken angewendet werden.

Die drei Kategorien von Content

Kern-Content (Lead-Content)
Dies sind umfangreiche und aufwendig produzierte Inhalte, die oft als Grundlage für weitere Inhalte dienen. Beispiele: Whitepapers, Studien, oder Leitfäden.
Abgeleiteter Content (Derived Content)
Inhalte, die aus dem Kern-Content entstehen, z. B. Blogartikel, Präsentationen oder Infografiken. Diese Formate sind weniger aufwendig, aber dennoch tiefgehend.
Mikro-Content (Snackable Content)
Kurze, leicht konsumierbare Inhalte wie Social-Media-Posts, Zitate oder kurze Video-Clips, die aus Kern- oder abgeleitetem Content gewonnen werden.

Techniken zur Wiederverwendung von Content

Content Republishing: Das Republishing ist die einfachste Form des Recyclings. Dabei wird ein bestehender Inhalt erneut veröffentlicht, ohne ihn stark zu verändern. Beispiele:

  • Ändern der Jahreszahl in einem Blogartikel, um ihn zeitlich relevant zu halten.
  • Republizieren von Blogartikeln auf einer anderen Plattform, z. B. LinkedIn oder Medium, mit einer Verlinkung auf das Original.

Content Aktualisierung: Bei der Content Aktualisierung wird bestehender Content stärker überarbeitet, um ihn an aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Mögliche Maßnahmen:

  • Aktualisierung von Daten und Statistiken: Ersetzen Sie veraltete Informationen durch aktuelle Zahlen oder neue Studien.
  • SEO-Optimierung: Fügen Sie neue Keywords hinzu, optimieren Sie Meta-Beschreibungen und verbessern Sie interne Verlinkungen.
  • Grafiken und Bilder: Integrieren Sie ansprechende visuelle Elemente, die den Inhalt bereichern.
  • Conversion-Optimierung: Verlinken Sie auf aktuelle Angebote oder Produkte, um mehr Leads zu generieren.

Content Repurposing

  • Micro-Content erstellen: Teilen Sie einen langen Blogartikel in kleinere Inhalte auf, z. B. Zitate, Social-Media-Posts oder Infografiken.
  • Formatänderung: Transformieren Sie einen Blogartikel in ein YouTube-Video, eine Podcast-Episode oder eine SlideShare-Präsentation.
  • Pillar Content: Ein umfassender Leitfaden, der als zentrale Ressource dient und auf tiefere Blogartikel, Ratgeber oder Wikis verweist.
  • Themenseite: Eine zentrale Seite, die alle relevanten Inhalte zu einem Themenkomplex auflistet und verlinkt.

Tools zum Content Recycling

Content Recycling bietet eine hervorragende Möglichkeit, mit geringem Mehraufwand die Reichweite Ihrer Inhalte zu maximieren. Dennoch kann die Transformation bestehender Inhalte – etwa das Umwandeln eines Blogartikels in Social-Media-Posts oder das Erstellen eines Videos – mitunter zeitintensiv sein, wenn sie manuell erfolgt. Hier können moderne Tools wie ChatGPT oder Opus AI unterstützen, um den Prozess effizienter zu gestalten.

Beispiel ChatGPT: Ein vielseitiges Tool wie ChatGPT hilft, bestehende Inhalte schnell in andere Formate zu überführen. Besonders bei textbasierten Aufgaben ist es eine effektive Lösung.

  • Sie möchten einen Blogartikel in mehrere prägnante Social-Media-Posts umwandeln. ChatGPT kann die Hauptpunkte extrahieren und diese als kurze, ansprechende Texte formulieren – angepasst an den jeweiligen Ton und die Anforderungen der Plattform.
  • Auch für das Optimieren von Texten, etwa für SEO-Zwecke oder zur Ansprache verschiedener Zielgruppen, kann das Tool gezielt eingesetzt werden.

Beispiel Opus AI: Für die Erstellung von Videos aus bestehenden Inhalten bietet Opus AI eine praktische Möglichkeit, den Prozess zu vereinfachen. Das Tool kann Texte, Bilder und andere Inhalte in Videos transformieren.

  • Aus einem Blogartikel wird durch Opus AI ein Video erstellt, das sich für Plattformen wie YouTube, Instagram oder LinkedIn eignet.
  • Das Tool generiert visuelle Elemente, Textüberblendungen und passende Animationen, sodass Sie innerhalb kurzer Zeit hochwertigen Video-Content bereitstellen können.

So Funktioniert Content Recycling

1. Status-Quo Analysieren: Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme Ihrer bestehenden Inhalte. Welche Ihrer Blogartikel, Videos, Social-Media-Posts oder Whitepapers performen besonders gut? Tools wie Google Analytics, Social-Media-Insights oder SEO-Tools wie Ahrefs oder SEMrush können Ihnen dabei helfen, die besten Inhalte zu identifizieren. Berücksichtigen Sie dabei:

  • Inhalte mit hohen Traffic-Zahlen oder Conversion-Raten.
  • Evergreen-Content, der langfristig relevant bleibt.
  • Inhalte, die häufig geteilt oder verlinkt werden.

2. Zielsetzung festlegen: Bevor Sie mit dem Recycling beginnen, sollten Sie sich über Ihre Ziele im Klaren sein. Was möchten Sie mit dem recycelten Content erreichen?

  • Möchten Sie Ihre Reichweite erhöhen?
  • Wollen Sie Ihre Zielgruppe stärker segmentieren?
  • Wollen Sie ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung bestärken?
  • Geht es Ihnen darum, Ihre SEO-Rankings zu verbessern?

3. Zielgruppen definieren: Jede Zielgruppe hat unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben. Passen Sie Ihren recycelten Content entsprechend an, um maximale Relevanz zu erzielen. Analysieren Sie dabei:

  • Welche Formate (Video, Blogartikel, Infografik etc.) bevorzugt Ihre Zielgruppe?
  • Auf welchen Kanälen sind sie aktiv (z. B. LinkedIn für B2B, Instagram für Lifestyle)?
  • Welche Themen und Fragestellungen bewegen Ihre Zielgruppe?

4. Distributionskanäle festlegen: Die Wahl der richtigen Kanäle ist essenziell, um Ihre Inhalte optimal zu verbreiten. Jeder Kanal hat spezifische Anforderungen und ein eigenes Publikum:

  • LinkedIn eignet sich für professionelle Inhalte wie Whitepapers oder Blogartikel.
  • Instagram ist ideal für visuelle Inhalte wie Infografiken, kurze Videos oder Zitate.
  • YouTube bietet Platz für längere Tutorials oder Webinar-Aufzeichnungen.
  • Pinterest funktioniert hervorragend für Infografiken und How-to-Guides.

5. Inhalte überarbeiten und transformieren: Jetzt beginnt die kreative Arbeit: Überlegen Sie, wie Sie Ihren bestehenden Content in neuen Formaten aufbereiten können. Beispiele:

  • Blogartikel: Überführen Sie Kernaussagen in Social-Media-Posts oder Infografiken.
  • Videos: Schneiden Sie längere Videos in kurze Clips für Social Media.
  • Podcasts: Nutzen Sie Zitate und Highlights für LinkedIn oder Instagram.

Vergessen Sie dabei nicht, den Content zu aktualisieren. Ersetzen Sie alte Daten durch aktuelle Zahlen, optimieren Sie Keywords für SEO, und passen Sie visuelle Elemente an die Anforderungen der neuen Formate an.

6. Ergebnisse messen und optimieren: Die Arbeit hört nicht mit der Veröffentlichung auf. Analysieren Sie die Performance Ihrer recycelten Inhalte, um zu verstehen, was gut funktioniert und was verbessert werden kann.

  • Metriken: Beachten Sie Engagement-Raten, Klickzahlen und Conversions.
  • Feedback: Sammeln Sie Rückmeldungen von Ihrer Zielgruppe, um zu prüfen, ob der recycelte Content ihre Erwartungen erfüllt.

Checkliste zum Content Recycling

  • Gibt es Tools, die den Recycling-Prozess erleichtern können?
  • Unterstützt der Content ein bestimmtes Produkt, eine Dienstleistung oder ein Ziel (z. B. Lead-Generierung)?
  • Hebt sich der Content von anderen bereits von Ihnen veröffentlichten Themen ab? 
  • Ist es Ihnen möglich, den aktuellen Content für Ihren Zielkanal zu transformieren?
  • Ist Ihre Zielgruppe auf dem Zielkanal aktiv?  
  • Gibt es Inhalte, die bisher nicht gut performt haben, aber durch ein anderes Format mehr Aufmerksamkeit erhalten könnten?
  • Kann der Content sprachlich oder visuell modernisiert werden, um besser zur Zielgruppe zu passen?

Über

Johannes Wiese
Gründer und Geschäftsführer der B2B-Agentur dotflow mit einem Faible für digitales B2B Marketing, Sport und neue digitale Geschäftsmodelle.
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