WordPress Multisite einrichten

Inhalt
  • Was ist WordPress Multisite?
  • Wie funktioniert WP Multisite?
  • Multisite-Struktur und Nutzerrollen im Detail
  • Die Multisite-Domain-Struktur: Subdomains, Unterverzeichnisse und Domain-Mapping
  • Vorteile einer WordPress Multisite
  • Nachteile einer WordPress Multisite
  • Wann brauch ich eine WP Multisite?
  • So wird die Multisite eingerichtet
  • Fazit

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Mehrere WordPress-Websites zu verwalten kann schnell unübersichtlich und zeitaufwendig werden – jede Seite braucht eigene Updates, eigene Plugins und individuelle Einstellungen. Doch was, wenn es eine Lösung gäbe, mit der Sie all das zentral steuern könnten?

WordPress Multisite ermöglicht genau das: eine einzige Installation für mehrere Webseiten, die über ein gemeinsames Dashboard verwaltet werden. Das spart Zeit, reduziert Wartungsaufwand und sorgt für eine effizientere Administration. Doch nicht für jedes Projekt ist eine Multisite die beste Wahl. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie WordPress Multisite funktioniert, welche Vor- und Nachteile es gibt und wie Sie es Schritt für Schritt einrichten.

Was ist WordPress Multisite?

Ein WordPress Multisite-Netzwerk ist eine erweiterte Funktion von WordPress, die es ermöglicht, mehrere Websites innerhalb einer einzigen WordPress-Installation zu betreiben. Statt für jede Website eine eigene Installation mit separaten Updates und Logins zu pflegen, können Sie alle Websites zentral verwalten.

In einem Multisite-Netzwerk gibt es eine übergeordnete Hauptseite (die Netzwerkverwaltung) und mehrere Untersites (auch „Subsites“ genannt). Obwohl alle Websites im Netzwerk dieselben Kerndateien für Themes und Plugins nutzen, können sie dennoch individuell gestaltet werden.

Wie funktioniert WP Multisite?

Das Herzstück einer WordPress Multisite ist die Hauptseite (Root-Seite) – sozusagen das Steuerzentrum des gesamten Netzwerks. Hier laufen alle Fäden zusammen. Wobei jede Unterseite ein eigenes Medienverzeichnis und eigene Datenbank besitzt, so dass sie voneinander unabhängig sind, auch wenn sie dieselben Kerndateien verwenden.

Der Superadmin ist derjenige, der das große Ganze im Blick hat. Er kümmert sich um die Verwaltung des Netzwerks, entscheidet, welche Themes und Plugins genutzt werden, und legt die Zugriffsrechte für jede Seite fest. Die eigentliche Pflege der Inhalte, individuelle Anpassungen am Design und die tägliche Verwaltung der einzelnen Webseiten übernehmen die Site-Admins. Sie haben volle Kontrolle über ihre eigene Seite – können Texte und Bilder anpassen, bestehende Plugins aktivieren oder deaktivieren und neue Nutzer hinzufügen.

Multisite-Struktur und Nutzerrollen im Detail

In einer WordPress Multisite gibt es zwei Verwaltungsebenen:

1. Der Superadmin (auch Netzwerk-Administrator genannt) hat die vollständige Kontrolle über das gesamte Multisite-Netzwerk. Er hat Zugriff auf die gesamte technische Infrastruktur und kann somit:

  • Neue Subsites hinzufügen oder entfernen
  • Plugins und Themes für das gesamte Netzwerk installieren und verwalten
  • Globale Netzwerkeinstellungen anpassen
  • Nutzerrollen und Zugriffsrechte vergeben

2. Site-Admins: Während der Superadmin das Gesamtbild im Blick hat, sind die Site-Admins für ihre jeweiligen Unterseiten verantwortlich. Sie haben Zugriff auf die Verwaltungsoberfläche ihrer Seite und können:

  • Inhalte (Texte, Bilder, Blogposts) pflegen
  • Layout-Anpassungen im Rahmen des vorgegebenen Themes vornehmen
  • Bestehende, vom Superadmin freigegebene Plugins aktivieren oder deaktivieren
  • Eigene Nutzer verwalten

Beispiel für die Administratoren-Rollen in einer WP-Multisite

Superadmin: Ein großes Unternehmen betreibt eine Multisite für verschiedene Geschäftsbereiche. Der IT-Administrator fungiert als Superadmin und stellt sicher, dass auf allen Webseiten die gleichen technischen Standards (z. B. Sicherheitsplugins) eingehalten werden.

Siteadmin: In einer Multisite für eine Hotelkette verwaltet jedes Hotel seine eigene Webseite. Die Site-Admins (Marketing-Manager der Hotels) können ihre Inhalte selbstständig pflegen oder auch nicht notwendige Plugins deaktivieren.

Die Multisite-Domain-Struktur: Subdomains, Unterverzeichnisse und Domain-Mapping

Beim Einrichten einer WordPress Multisite müssen Sie sich für eine URL-Struktur entscheiden. Es gibt drei Hauptvarianten:

1. Unterverzeichnisse

Beispiel: Softwareunternehmen mit verschiedenen Produktlösungen

www.firma.com/CRM | www.firma.com/ERP

Hierbei sind die einzelnen Seiten Teil der Hauptdomain. Sie profitieren von der Domain-Autorität der Root-Seite und werden SEO-technisch als Erweiterung dieser behandelt.

2. Subdomains

Beispiel: Ein international tätiges SaaS-Unternehmen

  • Hauptseite: softwarefirma.com
  • Deutschland: de.softwarefirma.com
  • USA: us.softwarefirma.com

Subdomains sind eigenständige Webseiten innerhalb des Multisite-Netzwerks. Google behandelt sie als separate Einheiten, sodass sie für das SEO individuell bewertet werden.

3. Domain-Mapping

Wenn eine Unterseite eine eigenen Domain-(Namen) erhalten soll, obwohl sie technisch Teil des Netzwerks bleibt, funktioniert das ganze mit einem Domain-Mapping.

Beispiel: IT-Dienstleister mit mehreren spezialisierten Marken

  • Ohne Domain-Mapping: cloudservices.itfirma.com & cybersecurity.itfirma.com
  • Mit Domain-Mapping: cloudservices.com & cybersecurity.com

Das Domain-Mapping erlaubt es eine WordPress Multisite so zu gestalten, dass Besucher nicht merken, dass die Seiten technisch miteinander verbunden sind. Gleichzeitig profitieren alle Webseiten von einer zentralen Verwaltung.

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Vorteile einer WordPress Multisite

Mit einer Multisite können alle Webseiten zentral verwaltet werden – mit nur einem Login und einer gemeinsamen technischen Basis. Plugins und Themes müssen nur einmal installiert werden, was Wartung und Updates vereinfacht. Neue Webseiten lassen sich schnell hinzufügen, und die Benutzerrechte sind flexibel einstellbar. Zudem spart eine Multisite Hosting-Ressourcen und reduziert Kosten.

  • Ein einziger Login für die Verwaltung aller Webseiten
  • Einheitliche Installation und Updates für Plugins, Themes und den WordPress-Core
  • Zentrale Steuerung von Benutzerrechten und Zugriffsverwaltung
  • Skalierbarkeit – neue Webseiten lassen sich einfach klonen oder hinzufügen
  • Website-übergreifende Nutzung von Inhalten möglich
  • Kosteneffizient durch geteilte Hosting-Ressourcen
  • Verbesserte Sicherheit durch zentrale Überwachung und Wartung

Nachteile einer WordPress Multisite

So praktisch eine Multisite auch ist, gibt es dennoch einige Aspekte denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. Insbesondere die Sicherheit ist ein zweischneidiges Schwert – einerseits es eine gute Kontrolle, andererseits kann ein Sicherheitsproblem auf einer einzelnen Seite das gesamte Netzwerk lahm legen.

  • Nicht alle Plugins sind Multisite kompatibel
  • Eine infizierte Unterseite durch Schadprogramme kann das gesamte Netzwerk gefährden
  • Rechteverwaltung muss gut organisiert sein – Falsche Einstellungen können zu Sicherheitslücken führen
  • Hosting-Anforderungen – Multisites benötigen mehr Serverleistung
  • Site-Admins können ohne FTP-Zugang den Code nicht direkt bearbeiten
  • Migration einzelner Seiten ist komplex
Praxistipp

Für die meisten kommt eine Multisite aufgrund von Nachteilen bei Nutzerrollen, Sicherheit und Flexibilität nicht infrage. MainWP bietet hier die perfekte Alternative: Als zentrales Verwaltungs-Tool ermöglicht es die einfache Steuerung von Updates, Plugins, Backups und Sicherheit für mehrere eigenständige WordPress-Websites, ohne dass diese technisch verbunden sind. Ideal für Agenturen und Freelancer, die unabhängige Seiten effizient managen möchten.

Wann brauch ich eine WP Multisite?

Wenn Sie mehrere Webseiten verwalten, stellt sich schnell die Frage: Brauche ich wirklich für jede Seite eine eigene Installation oder gibt es eine effizientere Lösung? Eine WordPress Multisite kann besonders vorteilhaft sein, wenn Ihre Webseiten technisch zusammenhängen, aber dennoch eigenständig bleiben sollen.

  • Sie betreiben eine Tochtergesellschaft oder mehrere Unternehmensstandorte, die sich inhaltlich unterscheiden, aber einheitlich auftreten sollen.
  • Ihr Unternehmen bietet verschiedene Produktlinien oder Services, die eigene Webseiten benötigen, aber dieselbe technische Basis teilen.

Wann ist eine Multisite nun wirklich sinnvoll?

Eine WordPress Multisite ist besonders dann Wertvoll, wenn mehrere Webseiten unter einer zentralen Verwaltung stehen sollen und eine gemeinsame technische Basis nutzen. Das Netzwerk erleichtert die Pflege, spart Zeit bei Updates und ermöglicht eine effiziente Rechteverwaltung. Besonders geeignet ist es für Unternehmen oder Organisationen, bei denen sich die Webseiten in Struktur, Design und Funktionalität ähneln.

Multisite ist vorteilhaft, wenn…

  • mehrere zusammenhängende Websites effizient verwaltet werden sollen.
  • alle Seiten auf die gleichen Plugins und Themes zugreifen.
  • Inhalte oder Funktionen über mehrere Seiten hinweg genutzt werden.
  • neue Webseiten schnell erstellt und skaliert werden müssen.

So wird die Multisite eingerichtet

Falls WordPress noch nicht installiert ist, richten Sie eine neue Standard-WordPress-Installation ein. Falls Sie bereits eine bestehende Installation nutzen möchten, erstellen Sie ein vollständiges Backup, um potenzielle Probleme zu vermeiden.

Schritt 1: WP-Config bearbeiten

Um die Multisite-Funktion zu aktivieren, muss eine Anpassung an der wp-config.php vorgenommen werden. Am besten verbinden Sie sich mit Ihrem Server über einen FTP-Client wie FileZilla und laden die Datei herunter.

Öffnen Sie die Datei und fügen Sie unterhalb der Zeile define('WP_DEBUG', false); den folgenden Code ein:

define('WP_ALLOW_MULTISITE', true);

Schritt 2: Aktivieren der Multisite

Nach der Aktivierung finden Sie nun im WordPress-Dashboard im Menü unter “Werkzeuge” → “Netzwerk-Einrichtung” eine neue Option.

  • Wählen Sie hier aus, ob Sie Subdomains (seite.ihredomain.com) oder Unterverzeichnisse (ihredomain.com/seite) verwenden möchten.
  • Wichtig: Diese Auswahl ist später nur mit erheblichem Aufwand änderbar.
  • Vergeben Sie einen Netzwerknamen (Titel) und legen Sie die E-Mail-Adresse des Netzwerk-Administrators fest.
  • Klicken Sie anschließend auf “Installieren”, um die Multisite-Funktion in WordPress zu aktivieren.

Schritt 3: Netzwerkkonfiguration abschließen

Nach der Installation stellt WordPress Ihnen eine Anleitung mit mehreren Code-Abschnitten bereit, die in die WP-Config und .htaccess eingefügt werden müssen. Beide Änderungen sind detailliert in der Anleitung beschrieben, die WordPress Ihnen anzeigt. Sobald die Dateien bearbeitet und gespeichert wurden, können Sie sich erneut in WordPress anmelden und mit Ihrer Multisite starten.

Fazit

WordPress Multisite ist eine gute Lösung, die die Verwaltung mehrerer Webseiten erheblich erleichtern kann – vorausgesetzt, die Seiten haben eine ähnliche Struktur und nutzen dieselbe technische Basis. Dank zentraler Steuerung lassen sich Plugins, Themes und Updates effizient verwalten, und neue Webseiten sind mit wenigen Klicks erstellt.

Allerdings bringt eine Multisite auch Herausforderungen mit sich: Nicht alle Plugins sind kompatibel, die Rechteverwaltung muss sorgfältig organisiert werden, und Updates können sich auf das gesamte Netzwerk auswirken. Zudem erfordert eine Multisite spezielle Hosting-Anpassungen und eine durchdachte Sicherheitsstrategie.

Falls sich Ihre Webseiten stark voneinander unterscheiden oder Sie volle Flexibilität für jede einzelne Installation benötigen, kann eine Alternative wie MainWP oder ManageWP sinnvoller sein. Diese Tools ermöglichen eine zentrale Verwaltung mehrerer WordPress-Websites, ohne dass sie in einer gemeinsamen Multisite-Struktur gebunden sind.

Letztlich hängt die Entscheidung von Ihren individuellen Anforderungen ab. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Multisite die richtige Wahl für Ihr Unternehmen ist, beraten wir Sie gerne und helfen Ihnen, die optimale Lösung für Ihre WordPress-Projekt zu finden.